Hier finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Methoden zur Empfängnisverhütung.

Sicherheit der Verhütungsmethoden (Pearl-Index)
Die Sicherheit einer Verhütungsmethode wird mit dem Pearl-Index angegeben. Der Pearl-Index zeigt an, wie viele von 100 Anwenderinnen schwanger werden, wenn sie ein Jahr lang eine Verhütungsmethode anwenden und regelmäßigen Geschlechtsverkehr haben.

Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist die Methode. Wenn eine Verhütungsmethode beispielsweise einen Pearl-Index von 1 hat, bedeutet das, dass von 100 Frauen, welche diese Methode ein Jahr lang anwenden, 1 Frau schwanger wird.

In Studien zum Pearl-Index wird dieser unterschiedlich erfasst. Entweder werden Anwendungsfehler miteinbezogen (praktischer Pearl-Index) oder sie bleiben unberücksichtigt (theoretischer Pearl-Index).

Auch der theoretische Pearl-Index liegt nie bei 0. Das zeigt, dass es keine Verhütungsmethode gibt, die zu 100 % vor einer Schwangerschaft schützt.

Sicherheit der Verhütungsmethoden (englisch)

Quelle:
http://www.contraceptivetechnology.org/wp-content/uploads/2013/09/Contraception-Effectiveness.pdf (27.02.2020)

Hier die Infos zu

Hormonelle  Methoden

Es gibt verschiedene hormonelle Verhütungsmittel, die ganz unterschiedlich angewendet werden, jedoch ähnlich wirken. Alle beeinflussen den Hormonhaushalt der Anwenderin. Richtig angewendet, sind hormonelle Verhütungsmittel sehr sicher.

Pille

Pearl-Index 0,3 – 7; sicher

 

 

Was ist die Pille?
Die Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel und wird täglich oral eingenommen.

Anwendung und Wirkung
Die Pille enthält Hormone, die den weiblichen Geschlechtshormonen sehr ähnlich sind. Die kontinuierliche Pilleneinnahme unterdrückt den Eisprung und verdickt den Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim). Sie hat somit eine zweifache Wirkung: einerseits reift die Eizelle nicht heran und andererseits können Spermien nicht in die Gebärmutter bzw. die Eileiter gelangen.

Bevor mit der Einnahme der Pille begonnen wird, sollten bereits einige Regelblutungen regelmäßig stattgefunden haben. Das erste Mal wird die Pille zu Beginn eines neuen Zyklus, also am ersten Tag der Regelblutung, eingenommen. Von diesem Moment an bietet sie Schutz, sofern die Einnahme täglich und regelmäßig erfolgt.

Die Pille – wie auch alle anderen hormonellen Verhütungsmethoden – schützt nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, aber nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Inzwischen gibt es verschiedene Arten von Pillen, die auch verschieden eingenommen werden:

  • Die Kombinationspille/Mikropille

Die meisten Pillenpackungen enthalten 21 Pillen. Die Frau schluckt an 21 Tagen ungefähr zur gleichen Uhrzeit jeweils eine Pille, dann folgt eine Einnahmepause von sieben Tagen. In diesem Zeitraum setzt die Blutung ein. Auch während dieser Pause ist der Schutz vor einer Schwangerschaft gewährleistet. Nach der Einnahmepause von sieben Tagen beginnt ein neuer Einnahmezyklus mit der ersten Pille einer neuen Packung. Wenn nicht rechtzeitig mit der neuen Packung begonnen wird, ist der Verhütungsschutz nicht gegeben, und es sollte bis zum nächsten Zyklus zusätzlich mit Kondomen verhütet werden.

Andere Pillenpackungen beinhalten 28 Tabletten, davon sind 24/21 Tabletten wirkstoffhaltig und vier/sieben Tabletten ohne Wirkstoff (Placebos). Die Frau nimmt 28 Tage lang täglich eine Tablette, bis eine Packung aufgebraucht ist und beginnt direkt danach mit einer neuen Packung. Die Blutung erfolgt während der vier bzw. sieben Placebo-Tage. Diese Art der Pillen-Einnahme unterstützt die regelmäßige Einnahme und beugt Vergessen vor.

  • Die östrogenfreie Pille

Bei dieser östrogenfreien Pille werden 28 Tage lang gestagenhaltige Pillen eingenommen, danach wird ebenfalls ohne Unterbrechung mit einer neuen Packung fortgesetzt. Bei den meisten Frauen kommt es zu einer abgeschwächten Blutung – die auch unregelmäßig sein kann – bei manchen bleibt sie sogar aus. Bei dieser Pille wird der Eisprung gehemmt.

  • Die Minipille (östrogenfreie Pille)

Die Minipille enthält ausschließlich das Hormon Gestagen in niedriger Dosierung und wird durchgehend 28 Tage eingenommen. Sie hemmt nicht den Eisprung, sondern bewirkt eine Verdickung des Gebärmutterhalsschleims wodurch das Endringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert wird. Ebenso baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf. Die Pille muss jeden Tag zur selben Uhrzeit eingenommen werden.


Die Pille im Langzyklus
Inzwischen gibt es Pillen, bei denen die Einnahme ohne Pause erfolgt. Die Einnahme im sogenannten Langzyklus und welche Pillen dafür zugelassen sind, kann bei der Ärztin*beim Arzt erfragt werden.

Achtung: Bei jeder Pillenart ist wichtig, die vorgeschriebene Art der Einnahme genau einzuhalten. Es muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden.

Vorteile

  • Regelblutung wird meist schwächer und die Blutungsdauer kürzer
  • Linderung der Regelbeschwerden


Nachteile

  • tägliche Einnahme
  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • nicht für Raucherinnen geeignet
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

Verfügbarkeit
Die Pille ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel, welches ärztlich verschrieben werden muss und in der Apotheke erhältlich ist.

Von vielen Pillenpräparaten gibt es heute bereits Generika (wirkstoffidente Kopien), die weitaus günstiger sind als die Originalpräparate.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig.

Sicherheit
Pearl-Index 0,3 – 7
Die Pille zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.
Achtung: Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungspflaster

Pearl-Index 0,3 – 7; sicher


Was ist das Verhütungspflaster?
Das Verhütungspflaster ist weich, beige und 4,6 x 4,6 cm groß. Es enthält – wie die bekannte Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Haut aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen. Das Verhütungspflaster wirkt im Körper wie die Pille und der Verhütungsring.

Anwendung und Wirkung
Es wird am ersten Tag der Regelblutung auf die Haut geklebt und nach genau einer Woche entfernt. Gleich im Anschluss muss ein neues Verhütungspflaster auf eine andere Körperstelle geklebt werden. Drei Wochen hintereinander wird ein Pflaster aufgeklebt, dann wird eine Woche pausiert. Auch in dieser Zeit ist der Schutz gegeben, es kommt zu einer Blutung. Anschließend beginnt wieder ein neuer Zyklus mit einer neuen Pflasterpackung. Falls nach der Pflasterpause (1 Woche) vergessen wird ein neues Pflaster aufzukleben, kann das Pflaster innerhalb von 24 Stunden nachgeklebt werden.

Das Pflaster hält sehr gut auf trockenen, unbehaarten Hautstellen, zum Beispiel am Gesäß oder am Oberkörper. Es darf nicht in das Gesicht oder auf die Brüste geklebt werden. Die Hautstelle, auf der das Pflaster angebracht wird, muss sauber sein. Nach dem Aufkleben sollte es noch kurz an die Haut gedrückt werden. Wenn das Pflaster gewechselt wird, muss es auf eine andere als die vorige Stelle geklebt werden.

AchtungWie bei der Pille muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden.

 

Vorteile

  • nur einmal in der Woche an Verhütung denken
  • unkomplizierte Anwendung
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Haut aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)


Nachteile

  • ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • sichtbar
  • leichte Hautreizungen möglich
  • kann sich von der Haut ablösen
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

Verfügbarkeit
Das Verhütungspflaster ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel, welches ärztlich verschrieben werden muss und in der Apotheke erhältlich ist.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig.

Sicherheit
Pearl-Index 0,3 – 7
Das Verhütungspflaster zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln. Es hält auch beim Sport, in der Sauna oder unter Wasser. Zu beachten ist, dass der Verhütungsschutz ab einem Körpergewicht von 90 kg gemindert ist.
Achtung: Das Verhütungspflaster schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Verhütungsring

Pearl-Index 0,3 – 7; sicher

Was ist der Verhütungsring?
Der Verhütungsring (auch als „Vaginalring“ bezeichnet) ist ein dünner, biegsamer Kunststoffring mit einem Außendurchmesser von 54 mm und einer Stärke von 4 mm. Er enthält – wie die bekannte Kombinationspille – die Hormone Gestagen und Östrogen, welche über die Schleimhaut in der Scheide aufgenommen werden. Dadurch wird der monatliche Eisprung verhindert und der Schleim im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verdickt, wodurch keine Spermien in die Gebärmutter gelangen.

Anwendung und Wirkung
Der Verhütungsring wird von der Frau selbst direkt in die Scheide eingeführt, ähnlich wie ein Tampon, und bleibt dort für drei Wochen. Für die Wirksamkeit ist es nicht von Bedeutung, wo der Ring genau liegt. Entscheidend ist, dass er bequem sitzt und von der Frau nicht gespürt wird. Nach drei Wochen entfernt und entsorgt die Anwenderin den Verhütungsring. Nach einer einwöchigen Pause, in der – wie bei der Pille – eine Blutung eintritt, wird ein neuer Ring in die Scheide eingelegt. Damit beginnt ein neuer Zyklus.

Wird erstmalig mit seiner Anwendung begonnen, schützt der Verhütungsring nur dann sofort, wenn dieser am ersten Tag der Regelblutung eingelegt wird.

Beim Geschlechtsverkehr sollte er nicht zu spüren sein. Stört er jedoch, kann er für kurze Zeit – höchstens aber für drei Stunden – herausgenommen werden. Nur wenn der Ring innerhalb dieses Zeitrahmens wieder eingelegt, bleibt der Verhütungsschutz aufrecht. Falls der Ring zufällig ausgestoßen wird, mit lauwarmem Wasser abspülen und innerhalb von drei Stunden wieder einsetzen. Falls der Ring nach drei Wochen nicht entfernt wird, besteht nach wenigen Tagen kein Verhütungsschutz mehr.

Achtung: Wie bei der Pille muss auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geachtet werden.

Vorteile

  • beim Geschlechtsverkehr muss nicht an Verhütung gedacht werden
  • der Ring muss nur einmal im Monat gewechselt werden
  • die Blutungsstärke und Regelschmerzen nehmen bei den meisten Anwenderinnen ab
  • wirkt auch bei Durchfall und/oder Erbrechen, da die Hormone über die Schleimhaut in der Scheide aufgenommen werden (im Gegensatz zur Pille, deren Inhaltsstoffe über den Magen aufgenommen werden)
  • geringere Hormondosis als die Kombinationspille

Nachteile

  • ähnliche Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme wie bei der Kombinationspille: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, sexuelle Lustlosigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Zwischenblutungen, leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen
  • u.U. Fremdkörpergefühl
  • Scheidenentzündungen
  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

Verfügbarkeit
Der Verhütungsring ist ein rezeptpflichtiges Verhütungsmittel, welches ärztlich verschrieben werden muss und in der Apotheke erhältlich ist.

Mädchen ab 14 Jahren brauchen für die Verschreibung von Verhütungsmitteln keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Laut Gesetz ist man ab 14 Jahren einsichts- und urteilsfähig.

Der Verhütungsring kann bei Raumtemperatur gelagert werden.

Sicherheit
Pearl-Index 0,3 – 7
Der Verhütungsring zählt bei richtiger Anwendung zu den sicheren Verhütungsmitteln.
Achtung: Der Verhütungsring schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Hormonspirale

Pearl-Index 0,1 – 0,2; sehr sicher

Was ist die Hormonspirale?
Die Hormonspirale ist ein elastischer, T-förmiger Kunststoffkörper und ca. 3 cm lang. An ihrem Schaft befindet sich ein kleines zylinderförmiges Hormondepot mit Gelbkörperhormonen (Levonorgestrel). Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei Kontrollfäden aus Nylon. Die genaue Form und Größe der Spirale ist abhängig von der Herstellerfirma.

Anwendung und Wirkung
Die Hormonspirale wird von einer Ärztin*einem Arzt in die Gebärmutter eingelegt. Mit einem dünnen Röhrchen wird die Spirale vorsichtig in die Gebärmutter eingeschoben, wo sie sich entfaltet. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen weniger schmerzhaft. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Gebärmuttermund zu öffnen. Die Spirale kann auch außerhalb der Monatsblutung eingesetzt werden. Sie muss nach max. 3 bis 8 Jahren (abhängig vom Modell) von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden.

Durch die Freisetzung des Gelbkörperhormons in der Gebärmutter kommt es zur dreifachen Wirkung: Der Schleim im Gebärmutterhals verdickt sich, wodurch es den Spermien erschwert wird in die Gebärmutter einzudringen. Zusätzlich werden Spermien durch das Hormon in ihrer Bewegung gehemmt und verlieren somit ihre Fähigkeit, eine Eizelle zu befruchten. Der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird vermindert, wodurch sich keine Eizelle einnisten kann.

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an die Verhütung gedacht werden
  • bei vielen Frauen werden die Blutungen kürzer, schwächer oder hören ganz auf

Nachteile

  • Zwischenblutungen sind in den ersten 3-6 Monaten möglich
  • in seltenen Fällen Nebenwirkungen: Akne, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Spannungsgefühl in der Brust
  • einmalig höhere Kosten

Verfügbarkeit
Die Spirale muss von einer Ärztin*einem Arzt eingelegt werden.

Sicherheit
Pearl-Index 0,1 – 0,2
Die Hormonspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Die Hormonspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Hormonstäbchen/Hormonimplantat

Pearl-Index 0,1; sehr sicher

Was ist das Hormon-Implantat?
Das Implantat ist ein 4 cm langes und 2 mm dickes, flexibles Kunststoffstäbchen, mit dem Hormon Gestagen (Etonogestrel).

Anwendung und Wirkung
Das Hormon-Implantat wird von einer Ärztin*einem Arzt, unter lokaler Betäubung, in den Oberarm unter die Haut eingesetzt und gibt kontinuierlich eine kleine Menge Gestagen (Etonogestrel) in den Körper ab. Dadurch verhindert es den monatlichen Eisprung. Zusätzlich bewirkt dieses Hormon eine Veränderung des Gebärmutterhalsschleims, wodurch es den Spermien erschwert wird in die Gebärmutter einzudringen. Das Implantat ist für eine Wirkdauer von drei Jahren entwickelt worden und wird danach von einer Ärztin*einem Arzt wieder entfernt.

Vorteile

  • keine Einnahmefehler möglich.

Nachteile

  • in seltenen Fällen Nebenwirkungen: Akne, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Spannungsgefühl in der Brust

Verfügbarkeit
Das Hormonstäbchen muss von einer Ärztin*einem Arzt eingesetzt werden. Das Hormonstäbchen ist für Jugendliche weniger geeignet.

Sicherheit
Pearl-Index 0,1
Das Verhütungsstäbchen zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln.
Achtung: Das Hormonstäbchen schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen

3 Monatsspritze

Pearl-Index 0,2 – 4; sicher

Was ist die 3-Monatsspritze?

Die 3-Monatsspritze ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel, welches alle drei Monate nachgespritzt werden muss.

Anwendung und Wirkung

Die Wirkungsweise der 3-Monatsspritze ist ähnlich dem Hormonimplantat. Das Gestagen wird allerdings mittels einer Spritze von der Ärztin*dem Arzt verabreicht und wirkt für drei Monate. Der Verhütungsschutz bleibt aufrecht, solange die Injektionstermine in 3 Monatsabständen eingehalten werden.

Bei einem Teil der Frauen treten langanhaltende Blutungen auf. Bei den meisten Frauen bleibt die Blutung ganz aus, da es zu keinem Eisprung kommt. Häufig treten starke Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität auf.

Verfügbarkeit

Die 3-Monatsspritze wird von einer Ärztin*einem Arzt injiziert. Sie ist für Jugendliche weniger geeignet.

 Sicherheit
Pearl-Index 0,2 – 4
Wird die Dreimonatsspritze alle drei Monate verabreicht, zählt sie zu den sicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Die 3-Monatsspritze schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Nicht-hormonelle Methoden

Zu den nicht-hormonellen Methoden zählen alle anderen Verhütungsmethoden wie Barrieremethoden, intrauterine Methoden, chirurgische Methoden, chemische Verhütungsmethoden und die Natürliche Familienplanung.

Kupferspirale
Pearl-Index 0,6 – 0,8; sehr sicher

 

Was ist die Kupferspirale?
Die Kupferspirale (auch IUD oder IUP genannt) ist ein elastischer, T-förmiger Kunststoffkörper und ca. 2-4 cm lang.  Ihr Schaft ist mit einem dünnen Kupferdraht umwickelt. Am unteren Ende des „T“ befinden sich zwei Kontrollfäden aus Nylon. Die genaue Form und Größe der Spirale ist abhängig von der Herstellerfirma.

Anwendung und Wirkung
Die Kupferspirale wird von einer Ärztin*einem Arzt in die Gebärmutter eingelegt. Mit einem dünnen Röhrchen wird die Spirale vorsichtig in die Gebärmutter eingeschoben, wo sie sich entfaltet. Der günstigste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist während der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals während der Blutung leicht geweitet ist. Dadurch ist das Einsetzen weniger schmerzhaft. Es können auch Medikamente eingenommen werden, um den Gebärmuttermund zu öffnen. Die Spirale kann auch außerhalb der Monatsblutung eingesetzt werden. Sie muss nach max. 5 bis 10 Jahren (abhängig vom Modell) von einer Ärztin*einem Arzt herausgenommen bzw. gewechselt werden.

Mit Sicherheit kann niemand sagen wie die Kupferspirale wirkt. Das in kleinsten Mengen abgegebene Kupfer hemmt die Beweglichkeit der Spermien. Dadurch kommt es nicht zu einer Befruchtung. Sollte es doch zu einer Befruchtung kommen, kann sich das befruchtete Ei durch die vorhandene Spirale nicht einnisten.

Vorteile

  • keine Anwendungsfehler
  • es muss beim Geschlechtsverkehr nicht jedes Mal an die Verhütung gedacht werden
  • hormonfrei
  • kann während der Stillzeit verwendet werden

 

Nachteile

  • eventuell verstärkte und längere Regelblutung
  • einmalig höhere Kosten

Verfügbarkeit
Die Spirale muss von einer Ärztin*einem Arzt eingelegt werden.

Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) setzt einkommensschwachen/einkommenslosen (armutsgefährdeten) Frauen die Kupferspirale kostengünstig bis kostenfrei ein.
Informieren Sie sich in unseren Beratungsstellen.

Sicherheit
Pearl-Index 0,6 – 0,8
Die Kupferspirale zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Die Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Kondom
Pearl-Index 2 – 13; weniger sicher

 

Was ist das Kondom?
Das Kondom, auch Präservativ oder Gummi genannt, ist eine dünne Latexhülle (0,3-0,4 mm). Es ist neben dem Femidom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch das Ansteckungsrisiko mit sexuell übertragbaren Infektionen mindert! Richtige Anwendung und passende Größe sind Voraussetzung!

Anwendung und Wirkung

Um die Kondomverpackung zu öffnen, dürfen keine spitzen Gegenstände eingesetzt werden, da diese das Kondom beschädigen könnten. Schon ein winziges, mit dem bloßen Auge nicht sichtbares Loch genügt den Spermien, um durchzuschlüpfen. Daher weder Scheren oder Messer noch die Zähne einsetzen. Auch bei langen Fingernägeln ist Vorsicht geboten. Die Kondomverpackung hat oben und unten Zacken, wodurch sie leicht aufgerissen und das Kondom von der gegenüberliegenden Seite herausgedrückt werden kann.

Wenn der Penis steif ist, muss die Vorhaut (sofern vorhanden) zurückgezogen und der Zipfel an der Spitze des Kondoms (= Reservoir) zusammengedrückt werden, damit sich im vorderen Teil keine Luft befindet. Sonst kann das Sperma seitlich aus dem Kondom herausrinnen. Dies funktioniert am besten, wenn der Zipfel vorne mit zwei oder mehreren Fingern zusammengedrückt wird, während die andere Hand das Kondom über den steifen Penis abrollt.

Wenn das Kondom verkehrt herum aufgesetzt wurde (dies ist sehr schnell zu merken, da es nicht abgerollt werden kann), muss unbedingt ein neues Kondom verwendet werden. Es darf nicht umgedreht werden. Dies ist deshalb so strikt zu beachten, da der sogenannte Lusttropfen die „falsche Seite“ des Kondoms möglicherweise berührt hat. Der Lusttropfen ist eine durchsichtige Flüssigkeit, welche bei Erregung des Penis und vor der Ejakulation aus der Harnspermienröhre austreten kann (bei jedem Burschen unterschiedlich stark). Er kann bereits Spermien sowie Krankheitserreger enthalten.

Nach der Ejakulation wird der Rollrand des Kondoms am noch steifen Penis festgehalten und der Penis aus der Scheide oder dem After herausgezogen. Es ist wichtig, nicht lange damit zu warten und damit zu riskieren, dass der Penis erschlafft und die Spermienflüssigkeit (Sperma) in weiterer Folge ausläuft. Anschließend wird ein Knoten in das gebrauchte Kondom gemacht und dieses in den Restmüll geworfen. Auf keinen Fall darf das Kondom im Klo entsorgt werden.

Durch die Barriere ist das Ansteckungsrisiko mit sexuell übertragbaren Infektionen vermindert. Bei vaginalem Geschlechtsverkehr können die Spermien durch das Kondom nicht in die Gebärmutter eindringen, wodurch eine Schwangerschaft verhindert wird.

Achtung: Ölhaltige Gleitmittel wie Babyöl, Vaseline oder auch Bodylotion und  chemische Verhütungsmittel (Schaumzäpfchen, Cremes und Gels) beschädigen das Kondom. Daher ist stets darauf zu achten, dass nur wasserlösliche Gleitmittel und keine chemischen Verhütungsmittel gemeinsam mit Kondomen verwendet werden.

Es sollten niemals zwei oder mehrere Kondome übereinander gerollt werden, da hier die Gefahr besteht, dass diese beschädigt werden oder abrutschen.

Welche Größe passt?
Gut sitzende Kondome fühlen sich angenehm an und bieten optimalen Schutz. Bei der Wahl der richtigen Kondomgröße geht es vor allem um den Umfang des steifen Penis. Die Penislänge spielt keine Rolle. Auf jeder Kondomverpackung findet sich die nominale Breite des Kondoms. Dies ist der halbe Umfang und wird in Millimetern angegeben, z.B. 52mm. Je kleiner die Zahl, desto enger ist das Kondom geschnitten. Mit dem Maßband im ÖGF-Kondomguide kannst du deinen Penis abmessen und die optimale Kondomgröße finden.

Gemessen wird an der dicksten Stelle des erigierten Penis. An den Kondomgrößen-Maßbändern ist ohne Umrechnung ersichtlich, welche Größe aufgrund des jeweiligen Penisumfanges benötigt wird. Steht lediglich ein herkömmliches Maßband zur Verfügung, so kann der Umfang durch folgende Formel in die nominale Breite umgerechnet werden: Umfang dividiert durch zwei. Die nominale Breite entspricht also dem halben Umfang.

In den meisten Geschäften werden fast ausschließlich Standard-Kondomgrößen angeboten. Diese sind womöglich für einige Nutzer zu weit bzw. zu eng, was zu Verhütungspannen führen kann, indem zum Beispiel das Kondom beim Geschlechtsverkehr abrutscht oder reißt. Alle Größen sind online oder meist in Sex-Shops (ab 18 Jahren) erhältlich.

Vorteile

  • zuverlässig, wenn es sorgfältig angewendet wird
  • leicht erhältlich und einfach anzuwenden
  • muss (im Gegensatz zu Pille und Spirale) nur dann angewendet werden, wenn man es wirklich braucht
  • keinerlei Gesundheitsrisiken (Latexallergie beachten)
  • schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen
  • nicht von ärztlicher Untersuchung abhängig
  • rezeptfrei

Nachteile

  • erfordert sehr sorgfältige und konsequente Anwendung
  • muss rechtzeitig besorgt werden, damit es im richtigen Moment verfügbar ist
  • muss vor dem Geschlechtsverkehr übergezogen werden und wird von manchen als störend empfunden
  • beide Partner können den Gummischutz spüren
  • bei Latex-Allergie latexfreie Kondome verwenden (teurer)
  • allergische Reaktionen bei mit Gleitmittel beschichtete Kondome möglich (Brennen, Jucken)

Verfügbarkeit
Kondome können mittlerweile in jeder Drogerie, in vielen Supermärkten, Apotheken und auch in manchen Tankstellen-Shops erworben werden. Es sollten nur jene Kondome gekauft werden, deren Verpackung mit dem Prüfzeichen „CE“ (Communauté européenne) versehen sind. Dies bedeutet, dass das Produkt den produktspezifisch geltenden europäischen Richtlinien entspricht. In Österreich dürfen nur geprüfte Kondome verkauft werden. Außerdem sollte die/der Käufer*in unbedingt einen Blick auf das Ablaufdatum werfen. Ist das Kondom abgelaufen, darf es nicht mehr verwendet werden.

Kondome zu kaufen zeigt Verantwortungsbewusstsein.  Der Kondomkauf kostet manche Menschen große Überwindung und kann mit Scham verbunden sein.

Sicherheit
Pearl-Index 2 – 13
Bei richtiger Anwendung ist das Kondom sicher, jedoch ist es auf Grund häufiger Anwendungsfehler in der Praxis unsicherer als andere Verhütungsmethoden.

Link
www.kondomberater.de

Kondomgröße bestimmen
ÖGF-Kondomguide

Diaphragma / Caya ®
Pearl-Index 16; unsicher

Was ist das Diaphragma?
Das Diaphragma ist eine weiche Gummimembran, die kuppelartig über einen elastischen Gummiring gespannt ist. Das Diaphragma / Caya® ist nur in einer Standartgröße erhältlich.

Anwendung und Wirkung

Als mechanische und chemische Barriere hindern Diaphragma und spermienabtötende Creme die Spermien daran, in die Gebärmutter vorzudringen.

Am besten wird unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr (max. 2 Stunden davor) ein Teelöffel (ca. 4 ml) spermienabtötende Creme in die Mitte des Diaphragmas gegeben und mit dem Finger auf der Innenseite verstrichen. Dann wird das Caya® zusammengedrückt in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gestülpt. Sitzt das Diaphragma richtig, ist die Griffmulde des Caya® dem Scheideneingang näher und kann dadurch leicht entfernt werden. Es sollte mit dem Finger nachgetastet werden, ob der Muttermund unter dem Caya® zu spüren ist.

Je kürzer das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt wird, desto zuverlässiger wirkt es.

Bei wiederholtem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma an seinem Platz bleiben. Es muss aber zusätzlich neue Creme mit dem Applikator eingeführt werden. Das Diaphragma muss immer mit spermienabtötender Creme verwendet werden!

Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma mind. 6 bis max. 24 Stunden in der Scheide bleiben. Zum Herausnehmen wird es am besten an der Griffmulde herausgezogen. Danach das Diaphragma gründlich mit warmem Wasser und milder Seife waschen, abspülen, sorgfältig abtrocknen und in der Dose aufbewahren.

Das Diaphragma ist ca. 2 Jahre haltbar.

Verfügbarkeit
Das Diaphragma und die spermienabtötende Creme können in einer Apotheke oder online gekauft werden.

Sicherheit
Pearl-Index 16
Das Diaphragma zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Das Diaphragma schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

FemCap ®

Pearl-Index: es gibt keine aussagekräftigen Studien


© pro familia Bundesverband

 

Was ist die FemCap®
Die FemCap® ist eine kleine aus Silikon bestehende Kappe. Sie hat die Form einer Matrosenmütze. FemCap® ist in drei verschiedenen Größen erhältlich, 22 mm für sehr junge Frauen, die noch nicht schwanger waren, 26 mm für Frauen die noch nicht geboren haben, aber eventuell einen Abortus, Kaiserschnitt oder Schwangerschaftsabbruch hatten und 30 mm für Frauen, die schon vaginal entbunden haben.

Anwendung und Wirkung
Als mechanische und chemische Barriere hindern FemCap® und spermienabtötende Creme die Spermien daran in die Gebärmutter vorzudringen.

Am besten wird unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr (max. 2 Stunden davor) ein halber Teelöffel spermienabtötende Creme in die Kappe gegeben. Dann wird die FemCap® zusammengedrückt in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gestülpt.

Eine an der Kappe angebrachte Schlaufe erleichtert das Entfernen. Die FemCap® darf maximal 48 Stunden liegen. Bei wiederholtem Geschlechtsverkehr muss die FemCap® an ihrem Platz bleiben. Es muss aber zusätzlich neue Creme mit dem Applikator eingeführt werden. Die FemCap® muss immer mit spermienabtötender Creme verwendet werden! Die FemCap® ist ca. 2 Jahre haltbar.

Verfügbarkeit
Die FemCap® und die spermienabtötende Creme können in einer Apotheke oder online gekauft werden.

Sicherheit
Pearl-Index: es gibt keine aussagekräftigen Studien
Die FemCap® zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Die FemCap® schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen

Femidom
Pearl-Index 5-21; weniger sicher

 

Was ist das Femidom?
Das Femidom wird auch „Kondom für die Frau“ genannt, da es in seiner Funktionsweise dem Kondom für den Mann ähnelt. Es ist 17 bis 18 cm lang und besteht aus dünnem, reißfestem Kunststoff. Das Femidom ist neben dem Kondom das einzige Verhütungsmittel, das neben einer ungewollten Schwangerschaft auch das Ansteckungsrisiko mit sexuell übertragbaren Infektionen mindert!

Anwendung und Wirkung
Das Femidom funktioniert ähnlich wie das Kondom, mit dem Unterschied, dass es in die Scheide eingeführt wird und diese auskleidet. Es kann bereits bis zu zehn Stunden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingesetzt werden.

Das Femidom ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Verfügbarkeit
Das Femidom kann in einer Apotheke oder online gekauft werden.

Sicherheit
Pearl-Index 5-21
Das Femidom zählt zu den weniger sicheren Verhütungsmethoden.

Sterilisation des Mannes – Vasektomie
Pearl-Index 0,1 – 0,15; sehr sicher

 

Was ist die Vasektomie?
Die Vasektomie bezeichnet das operative Unfruchtbar-Machen des Mannes. Sie beendet die Fruchtbarkeit endgültig.

 

Anwendung und Wirkung
Bei der Vasektomie, werden im Hodensack der linke und rechte Spermienleiter durchtrennt und ein Stück des Spermienleiters entfernt. Zusätzlich wird eine Elektrokoagulation (chirurgisches Verfahren zur Zerstörung von Gewebe mittels Strom) der beiden Spermienleiter durchgeführt. Dies bewirkt eine mechanische Sperre für Spermien und führt somit zur Zeugungsunfähigkeit, die Erektionsfähigkeit (inkl. Ejakulation) bleibt jedoch erhalten.

 

Spermien machen nur 0,5 % des Ejakulats aus.

 

Da die Spermienleiter leicht erreichbar sind, wird der Eingriff in lokaler Betäubung durchgeführt. Nachdem die Spermienleiter durchtrennt und unterbunden wurden, gelangen keine Spermien mehr ins Ejakulat. Die Unterbrechung der Spermienleiter hat keinerlei Einfluss auf die Hormonproduktion und auch keine auf die Erektionsfähigkeit des Mannes.

 

Zu beachten ist, dass es je nach Häufigkeit einer Ejakulation bis zu sechs Monate dauern kann, bis alle Spermien verschwunden sind und der Mann zeugungsunfähig ist.

 

Verfügbarkeit
Die Vasektomie wird in Krankenhäusern, Tageskliniken oder Privatpraxen nach Anmeldung und Beratung durchgeführt. Sie ist in Österreich per Gesetz erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr erlaubt (siehe StGB §90. (2)).

 

Sicherheit
Pearl-Index 0,1 – 0,15
Die Vasektomie ist die sicherste Verhütungsmethode für den Mann.
Achtung: Eine Sterilisation schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Sterilisation der Frau - Tubenligatur
Pearl-Index 0,5; sehr sicher

Was ist die Tubenligatur?
Die Tubenligatur bezeichnet das operative Unfruchtbar-Machen der Frau. Sie beendet die Fruchtbarkeit endgültig.

 

Anwendung und Wirkung
Die Tubenligatur erfolgt durch Abbinden/Abklemmen oder Durchtrennen der Eileiter sowie durch die Entfernung eines Stückes der Eileiter unter Vollnarkose. Die Frau ist sofort nach dem Eingriff unfruchtbar. An der Wirkung der weiblichen Hormone (Eisprung und Monatsblutung) verändert sich nichts. Die Regelblutung findet so wie bisher statt. Die Eizelle die jeden Monat zur Reifung gelangt, löst sich im verschlossenen Eileiter auf.

 

Verfügbarkeit
Die Tubenligatur wird in Krankenhäusern oder Tageskliniken nach Anmeldung und Beratung durchgeführt. Sie ist in Österreich per Gesetz erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr erlaubt (siehe StGB §90. (2)).

 

Sicherheit
Pearl-Index 0,5
Die Tubenligatur ist eine der sichersten Verhütungsmethoden.
Achtung: Eine Sterilisation schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Spermienabtötende Zäpfchen, Cremes, Tabletten, Gels oder Schaum
Pearl-Index 16 – 21; unsicher

 

Was sind chemische Verhütungsmittel?
Chemische Verhütungsmittel sind in Form von spermienabtötenden Zäpfchen, Cremes, Tabletten, Gels oder Schaum erhältlich. Sie verändern das Scheidenmilieu und lähmen oder zerstören die Spermien.

Anwendung und Wirkung
Alle chemischen Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Bei Zäpfchen und Tabletten muss allerdings nach dem Einführen unbedingt zehn Minuten gewartet werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Achtung: Chemische Verhütungsmittel dürfen nicht gemeinsam mit einem Kondom oder Femidom benutzt werden, da sie diese beschädigen.

Verfügbarkeit
Chemische Verhütungsmittel können online gekauft werden. Sie werden in Österreich über Apotheken nicht mehr vertrieben.

Sicherheit
Pearl-Index 16 – 21
Chemische Verhütungsmittel zählen zu den sehr unsicheren Verhütungsmethoden.
Achtung: Chemische Verhütungsmittel schützen nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Natürliche Familienplanung
Pearl-Index: unterschiedlich je nach Methode; weniger sicher bis unsicher

Was ist die Natürliche Familienplanung?
Darunter versteht man das Erkennen der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus einer Frau anhand bestimmter Körperzeichen.

Anwendung und Wirkung

Die Kalendermethode (Knaus-Ogino-Methode)

Die Anwenderin muss ein Jahr lang die Tage von einer Monatsblutung zur nächsten – also die Zykluslänge – dokumentieren. Anhand der über das Jahr beobachteten Zyklen wird ein Durchschnittswert ermittelt, wann die fruchtbaren Tage sind.

Als Verhütungsmethode ist die Kalendermethode (Knaus-Ogino) extrem unsicher.

Die Temperatur-Methode

Jeden Morgen misst die Anwenderin ihre Körpertemperatur (Basaltemperatur) und trägt den Wert auf einem Kurvenblatt ein. Die Temperatur muss jeweils nach dem Aufwachen, aber noch vor dem Aufstehen und immer zur gleichen Uhrzeit gemessen werden. Aus dem Verlauf der Kurve kann sie im Nachhinein den Zeitpunkt ihres Eisprungs ermitteln und auf ihre darauf folgenden unfruchtbaren Tage schließen.
Beachtet werden muss, dass Spermien 5 – 7 Tage nach dem Geschlechtsverkehr befruchtungsfähig bleiben.

Die Zervixschleim-Methode (Billings-Methode)
Die Beschaffenheit des Gebärmutterhalsschleimes (Zervixschleim) verändert sich im Laufe des Zyklus: Die Konsistenz (flüssig, zäh, fadenziehend) zeigt die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage an. In der fruchtbarsten Phase ist der Schleim fadenziehend. Durch die tägliche Untersuchung des Schleimes (das Ergebnis wird ebenfalls auf ein Kurvenblatt eingetragen) kann die Frau ihre fruchtbaren Tage bestimmen.

Die symptothermale Methode (nach Prof. Dr. Rötzer)
Unter dieser Methode versteht man die Kombination der Zervixschleim- und Temperaturmethode (siehe oben).

Die Selbstuntersuchung des Muttermundes
Die Frau untersucht ihren Muttermund, der sich im Laufe des Zyklus verändert und zum Zeitpunkt des Eisprungs öffnet. Diese Beobachtung kann die Temperatur- und Schleim-Methode ergänzen und sollte in das Kurvenblatt eingetragen werden.

Vorteile

  • keine Nebenwirkungen
  • geringe bis keine Kosten
  • fördert Körperwahrnehmung und Wissen über die eigene Fruchtbarkeit
  • kann zur Schwangerschaftsverhütung und zum Schwanger-Werden genutzt werden

Nachteile

  • regelmäßige genaue Körperbeobachtung und deren Aufzeichnung notwendig; beansprucht Konsequenz und Genauigkeit
  • viel Wissen vorausgesetzt; Fehleinschätzungen möglich; „Spüren“ des Eisprungs allein ist kein sicheres Zeichen
  • in der fruchtbaren Phase muss zusätzlich verhütet werden (z.B. Kondome oder Diaphragma), oder man verzichtet auf Geschlechtsverkehr
  • Schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Stress, unregelmäßiger Tagesablauf, zu wenig Schlaf, Erkrankungen, in der Stillzeit und den Wechseljahren kann sich der Eisprung verschieben oder seltener werden; Körperbeobachtungen werden dadurch uneindeutig
  • für junge Mädchen nicht geeignet, da deren Zyklen noch sehr unregelmäßig sein können

Verfügbarkeit
Zur Wahrnehmung von Fruchtbarkeitszeichen gibt es unterschiedliche Fruchtbarkeits-Apps und Zykluscomputer. Diese erleichtern im Wesentlichen die Ermittlung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Einzelne Geräte bestimmen zusätzlich Hormonwerte im Harn.

Sicherheit
Der praktische Pearl-Index dieser Verhütungsmethoden ist sehr hoch, das heißt, die Methoden sind sehr unsicher.
Die Sicherheit kann durch Kombination der verschiedenen Methoden erhöht werden.  Weitere Voraussetzungen für eine gelungene Verhütung sind: Ein regelmäßiger Lebensrhythmus, Absprache mit den Sexualpartner*innen, Motivation die Methode(n) konsequent durchzuführen  und Erfahrung im Umgang mit den Methoden der Fruchtbarkeitswahrnehmung.

Erkrankungen, die mit Fieber verbunden sind und zu wenig Schlaf, reduzieren die Aussagekraft der ermittelten Werte.

Vor allem jungen Frauen oder Frauen mit unregelmäßigem Tages- und Wochenablauf ist von dieser Art der Verhütung abzuraten.

Achtung: Die Methoden der Natürlichen Familienplanung schützen nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.