Laut WHO, sind weltweit 200 Millionen Mädchen und Frauen genital verstümmelt. Täglich werden über 8.000 Mädchen und Frauen dem Risiko dieser Menschenrechtsverletzung ausgesetzt.

FGM ist die genitale Verstümmelung eines Mädchens oder einer Frau. Durchgeführt wird FGM durch traditionelle Geburtshelfer*innen, Ärzt*innen oder Laien, meist im Auftrag der Familie des Mädchens oder der Frau. Dabei werden oft unter katastrophalen hygienischen Bedingungen Teile der inneren und äußeren Vulvalippen und/oder ein Teil bis Großteil der Klitoris entfernt oder verletzt. Viele der Mädchen werden zwischen ihrem 4. und 14. Lebensjahr verstümmelt, teilweise auch schon als Neugeborene.

FGM ist eine Körperverletzung, die seit Jahrtausenden in verschiedenen Religionen und Gesellschaftsschichten ausgeübt wird. In 30 Staaten in Afrika, dem Nahen Osten und Asien sind ein Großteil der Mädchen und Frauen von FGM betroffen. Auch in Europa findet diese Körperverletzung statt. FGM ist ein globales Problem.

FGM ist geschlechterspezifischer Gewalt an Mädchen und Frauen. Sie verletzt diverse Menschenrechte und führt zu schweren, langfristigen gesundheitlichen Schäden.

Zu den Folgen von FGM zählen Infektionen, Blutvergiftungen, Blutungen, Verletzungen der Harnröhre, der Blase und den Wänden der Vagina, chronische Gebärmutterentzündungen und unerträgliche Schmerzen im Unterleib, Verlust einer gesunden und lustvollen Sexualität sowie Komplikationen während des Urinierens, der Geburt und sogar der frühe Tod. FGM erhöht die Gefahr von Geburtsrisiken und ist ein Grund für die hohen Raten an Müttersterblichkeit in Afrika und Asien.

FGM gilt in Österreich als schwere Körperverletzung und ist damit strafbar. 

2001 wurde die österreichische Rechtslage bezüglich FGM geändert: FGM ist seither auch dann strafbar, wenn die Betroffene der Verstümmelung zustimmt und die Verstümmelung im Ausland stattfindet (weitere Informationen). Die Änderungen des Strafgesetzes basieren auf einer Initiative der Nationalratsabgeordneten Petra Bayr, Mitglied der parlamentarischen Gruppe für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte, #parlaandsex.

Anlaufstellen zum Thema FGM:

FEM Süd
Im FEM Süd arbeiten Expertinnen zum Thema FGM und FGC (Femal Genital Cutting). Betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen bekommen dort psychologische Hilfe, Beratung und Begleitung. Medizinische Hilfe kann vermittelt werden. Ebenfalls werden Workshops zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für das Thema FGM/C organisiert.

Stop FGM
Die Österreichweite Plattform www.stopfgm.net setzt sich aktiv für die Beendigung dieser Menschenrechtsverletzung ein. Stop FGM ist ein Zusammenschluss von zahlreichen österreichischen Frauen- und Menschenrechtsorganisationen sowie Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit.